Interessante Fakten rund um den Champagner

Champagne vs. Champagner:

In Deutschland wird immer von Champagner gesprochen. Das ist die Eindeutschung der korrekten französischen Bezeichnung Champagne. Letztere lesen Sie auf jeder Flasche. In deutschen Texten werden wir die deutsche Wortvariante Champagner benutzen. Bei näherem Eingehen auf Lage, Geschichte und Herkunft durchaus jedoch auch mal das französische Wort Champagne, welches nicht zu verwechseln ist mit der Gegend „Champagne“.

Hardfacts über die Champagne

  • Die Geographische Lage der Champagne ist etwa 150 km nord-östlich von Paris
  • Anbaufläche gesamt: ≈ 34.000 Hektar (seit 1927 gesetzlich festgelegt)
  • Grand Cru Gemeinden ≈ 3000 Hektar & Premier Cru ≈ 7500 Hektar Rebfläche
  • 7000 – 8000 Rebstöcke pro Hektar
  • Pro Flasche werden ≈ 1,2 Kg Trauben benötigt
  • Zeitpunkt der Weinlese wird durch das CIVC (Comité Interprofessionnel du Vin de Champagne) jedes Jahr neu festgelegt. Grundlage bildet hierfür der Reifegrand der Trauben auf 450 Musterparzellen.
  • Die Ernte muss per Hand erfolgen
  • Es wird jedes Jahr aufs neue festgelegt wieviel Kilogramm Trauben pro Hektar geerntet werden darf (Im Jahr 2017 & 2018 10800 kg/ha)
  • Fokussierung auf nachhaltigen Weinbau
  • 320 Gemeinden – 17 davon mit Grand Cru Status, weitere 43 mit Premier Cru Traubenqualität
  • 15.000 Champagnerwinzer nutzen das Terroir, das Klima sowie den Boden um Top Weine und später die „Besten“ Schaumweine der Welt zu produzieren
  • Die Rebflächen liegen zwischen 90m und 300m über Normal 0
  • Hanglagen mit überwiegender Ausrichtung nach Süd-Südost-Osten
  • Relativ flaches Hügelland mit Ø Hangneigung von 12%, so erhalten die Rebstöcke genügend Sonne, außerdem kann das überschüssige Wasser abfließen
  • Untergrund besteht hautsächlich aus Kalkgestein, die Oberfläche größtenteils aus Kreide, Kalk und Mergel

Welche Rebsorten finden wir in der Champagne?

Grundsätzlich sind 7 Rebsorten zum Anbau zugelassen,

wobei nur drei von ihnen eine Rolle spielen:

Hierbei handelt es sich um zwei rote Trauben (Pinot Noir und Meunier) und eine weiße Traube (Chardonnay).

Der Pinot Noir bringt Fülle, Meunier die Frucht und der Chardonnay den Charakter in den Champagner!

Größten Anteil an der Anbaufläche hat der Pinot Noir mit 38%, gefolgt vom Meunier mit 32%, die Chardonnay-Traube wird auf 30% der Fläche kultiviert.

Betrachtet man nur die Besten Lagen (Grand Cru und Premier Cru) ist die Reihenfolge eine andere, hier spielt der Chardonnay mit 45% Anteil die wichtigste Rolle.

Die weiteren 4 Trauben spielen mit einer Anbaufläche von unter 100 Hektar im Prinzip keine Rolle!

Wie findet man sich in der Champagne zurecht?

Die Champagne  besteht aus vier Anbaugebieten

Côte de Blancs inkl der etwas südlicher angesiedelten Côte de Sézanne

Hier werden die großen Chardonnaychampagner produziert (100% aus Chardonnaytrauben), also unverschnitten. Dieser Hangzug ist nach ostsüdost ausgerichtet und hat einen Kreideuntergrund, der die Reifung der Chardonnaytraube besonders begünstigt.

Montagne de Reims:

Hier wachsen die besten Pinot Noir Reben in Orten wie Ambonnay oder Bouzy. Extrem dunkel und tief können die Weine hier werden, einerseits durch die Nähe der Stadt Reims und die daraus resultierende Warmluftschicht, die im Winter die Reben schützt und im Sommer die Reifung fördert.

Vallee de la Marne:

Teils überwiegt im Boden die Kreide; Um Ay gedeiht die Pinot Noir Rebe hervorragend. Aber der größte Bereich ist sandiger Ton, auf dem hauptsächlich Pinot Meunier wächst.

Côte des Bar:

Dies ist der südlichste Teil der Champagne. Spielt im Vergleich zu den oben genannten Anbaugebieten eine untergeordnete Rolle.

Gibt es außer der 0,75l-Flasche und der Magnum weitere Größen?

Flaschengrößen:

Piccolo 0,2l

Demi/Fillette 0,375l

Imperial 0,75l

Magnum 1,5l

Jeroboam 3l (ab hier sollte man eine 2. trinkende Person einplanen ;-))

Rehoboam 4,5l

Methusalem 6l

Salmanazar 9l

Balthazar 12l

Nebukadnezar 15l

Melchior/Goliath 18l

Souverain 26,25l

Primat 27l

Melchisedech/Midas 30l

Welche Zucker-Dosierungen unterscheidet man?

Dosage wurde im 19.Jahrhundert modern. Export in verschiedene Länder, dadurch war verschiedene Süße der Weine gefragt.

Zero Dosage / Brut Nature: Ohne Zusatz jeglicher Dosage mit Zucker

Extra Brut Dosage: 0 bis 6g/l Restzucker im Wein

Brut Dosage: Max. 15 g/l Restzucker im Wein

ExtraDry Dosage: Max. 20g/l Restzucker im Wein

Sec Dosage: Max. 35g/l Restzucker im Wein

DemiSec Dosage: Max.50g/l Restzucker im Wein

Doug Dosage: Mehr als 50g/l Restzucker im Wein(sehr selten)

Grand Cru Orte, Premier Cru und Orte ohne Einstufung?

Der maximal erzielbare Preis für Trauben ist die Grundlage für die Einstufung der Qualität. Die wertvollsten Lagen bilden den 100% Preis für Traubenmaterial. Trauben aus Weinbergen die bis zu minimal 90% des Maximalpreises erzielten erhielten die Premier Cru Einstufung

100% Grand Cru

99%-90% Premier Cru

Dies wurde bereits im Jahre 1911 schriftlich niedergelegt:

Grand Crus findet man in den folgenden Gebieten bzw. 17 Gemeinden der Champagne

-in der Montagne de Reims:

Ambonnay, Beaumont- sur- Vesle, Bouzy, Louvois, Mailly- Champagne, Puisieulx, Sillery, Tours- sur- Marne, Verzenay, Verzy.

-Im Vallee de la Marne:

Ay.

-An der Cote de Blancs:

Avise, Chouilly, Cramant, Le Mesnil- sur- Oger, Oger, Oiry.

Premier Crus:

weitere 43 Gemeinden tragen die Qualitätsauszeichnung Premier Cru!

Es gibt weitere 264 Champagnegemeinden ohne Einstufung.

Wobei man die Erfahrungen, das Wissen und die Gabe der Winzer außerhalb der GC – oder PC- Orte nicht vergessen darf, so findet man nicht nur in den oben genannten Gemeinden hervorragende Weine!

Welche Länder haben den größten Champagnerdurst, an welcher Stelle finden wir Deutschland?

Wie nicht anders zu erwarten ist Frankreich selbst der mit Abstand größte Absatzmarkt für Champagner. Von den weltweit etwa 300 Mio. verkauften Flaschen bleibt knapp die Hälfte im eigenen Land. Allerdings verzeichnet Frankreich eine deutlichen Rückgang in den letzten 10 Jahren.

Zweitgrößter Markt für Champagner ist das Vereinigte Königreich mit 27 Mio. Flaschen, gefolgt von der USA mit 25,7 Mio. Champagnebottles. Bemerkenswert ist die Absatzsteigerung in den Vereinigten Staaten in den letzten 10 Jahren, 2010 wurden lediglich 17 Mio Flaschen über den großen Teich geliefert.

Nach Japan mit 14 Mio. verkaufter Flaschen folgt Deutschland mit aktuell unter 12. Mio Champagnerflaschen als 4 stärkster Exportmarkt. Während Japan seinen Champagnerkonsum in den letzten 10 Jahren nahezu verdoppelt hat, sind Zahlen für Deutschland sind seit 2010 relativ stabil. Schwanken aber auch zwischen 14 Mio und 11,6 Mio Flaschen.

(Zahlen 2019 Civc Champagne Marktstatistik)

 

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